Blutenburg

Schloss Blutenburg

November 2020
Spendenaktion zur Sanierung der historischen Fenster
in der Schlosskapelle Blutenburg


Am 14. Dezember 1951, also vor nunmehr 70 Jahren, wurde die Bürgervereinigung Obermenzing e.V. gegründet. Statt einer Jubiläumsfeier, die in diesen Zeiten Pandemie bedingt nicht durchführbar ist, lädt die Vereinigung zu einer Spendenaktion zur Restaurierung und Sanierung der über 500 Jahre alten Glasgemälde in der Schlosskapelle Blutenburg.

Anfang November wurde ein Fenster ausgebaut und wird in einer Fachwerkstatt unter Begleitung von Fachleuten der Bayerischen Schlösserverwaltung auf die erforderlichen Maßnahmen hin untersucht. Insgesamt wird mit Kosten deutlich über 30.000,- Euro gerechnet. Der Schlösserverwaltung stehen für die vielfältigen bayerischen Kunstschätze nicht hinreichend Finanzmittel zur Verfügung, daher will die Bürgervereinigung nun aushelfen. Wir bitten herzlich um Unterstützung.

Spenden sind steuerlich absetzbar.
Spendenkonto: DE42 7025 0150 0160 3982 02
Kreissparkasse München – Starnberg - Ebersberg
Verwendungszweck: Spende Schlosskapelle Blutenburg

Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 12. November 2021:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/blutenburg-schloss-glasfenster-buergervereinigung-1.5461872
 

Schadensbegutachtung

Schadensbegutachtung am 8. November 2021 unter anderem mit dem Vorsitzenden der Bürgervereinigung Frieder Vogelsgesang (links) und dem Leiter der Bauabteilung der Schlösserverwaltung Peter Seibert (rechts). Foto: Ulrike Seiffert, Werbe-Spiegel

Allgemeines zum Schloss Blutenburg

Schloss Blutenburg, an der Autobahnauffahrt Richtung Stuttgart gelegen, ist mittlerweile weit über München hinaus bekannt. Fälschlicherweise heißt es häufig (insbesondere auf alten Postkarten) „Schloss Blutenburg bei Pasing“. Dies ist jedoch nicht richtig. Das Schloss lag immer und liegt immer noch auf Obermenzinger Gemeindegrund.

Postkarte  1936

Schloss Blutenburg. Postkarte, gelaufen 1936
(Archiv Guntram Vogelgesang)

Die Geschichte des Schlosses ist auf das Engste mit der Geschichte Obermenzings verbunden (siehe hier). Über die Geschichte des Schlosses ist in jüngerer Vergangenheit sehr viel geforscht, geschrieben und publiziert worden. Nebern dem unten stehenden kurzen Abriss der Verbindungen der Bürgervereinigung zu Schloss Blutenburg empfehlen wir Ihnen daher, um unnötige Wiedeholungen zu vermeiden, einen Blick auf die umfangreiche Web-Site www.blutenburg.de sowie auf die Seite Publikationen.

Zum Beginn der 1970er Jahre zeichnete sich ab, dass die seit 1957 im Schloss ansässigen Schwestern des Dritten Ordens ihren Pachtvertrag nicht mehr verlängern würden. Die Zukunft von Schloss Blutenburg, welches nahezu von Anbeginn das Logo der Bürgervereinigung ziert, wurde vielfach diskutiert. Die Bürgervereinigung befasste sich mehrfach mit dem Thema und erwog in einer erweiterten Vorstandssitzung im Februar 1970 die Veranstaltung von Konzerten im Schlosshof.

Als dann am 5. Oktober 1974 der „Verein der Freunde Schloss Blutenburg e.V.“ von engagierten Obermenzingern gegründet wurde, war auch die Bürgervereinigung von Anfang an mit dabei. Als die Pläne zur Sanierung des Schlosses Realität zu werden begannen, stiftete die Bürgervereinigung 1978 5.000 DM für den Ausbau des Schlosses und rief auch ihre damals rund 1.800 Mitglieder zur Unterstützung des  Blutenburg-Vereins auf.

Luftaufnahme der Blutenburg

Luftaufnahme von Schloss Blutenburg 1983
von Wolfgang Vogelsgesang ( © Frieder Vogelsgesang)

Am 19. Juli 1980 erfolgte der erste Spatenstich zu den umfangreichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen für den künftigen Mieter, die Internationale Jugendbibliothek. Im selben Jahr stiftete die Bürgervereinigung erneut 10.000 DM und leistete damit einen nicht unerheblichen Anteil zur Finanzierung der neuen Orgel in der Schlosskapelle.

Seit Mitte 1983 wird Schloss Blutenburg inzwischen kulturell auf verschiedenartige Weise genutzt. Und die Bürgervereinigung trägt zur Unterstützung des Blutenburg-Vereins  weiterhin gelegentlich bei, wie z.B. bei der Finanzierung der Herausgabe von Büchern und Schriften über Schloss Blutenburg und seiner Umgebung.

 

Juwel der spätgotischen Kunst in Bayern

Spendenaktion zur Sanierung der Innenausstattung der Schlosskapelle

Auf Initiative des Vorsitzenden der Bürgervereinigung Obermenzing e.V., Frieder Vogelsgesang, fand am Donnerstag, den 9. August 2007, eine gemeinsame Besichtigung anstehender Arbeiten an der Schlosskapelle Blutenburg mit Vertretern der Schlösserverwaltung und des Vereins der Freunde Schloss Blutenburg e.V. statt. Die Bürgervereinigung gab hierbei die Zusage, die Kosten für die notwendige Reinigung und Konservierung der Gesprenge der Seitenaltäre zu übernehmen. Weitere dringende Arbeiten zum Erhalt der Kirche stehen jedoch noch aus.

Die Schlosskapelle Blutenburg gilt als das herausragende "Juwel der spätgotischen Kunst in Bayern", bekräftigte Dr. Johannes Erichsen, Leiter der Museumsabteilung und Vizepräsident der Bayerischen Verwaltung Staatlicher Schlösser, Gärten und Seen, der neben Martin Bosch, dem für Schloss Blutenburg zuständigen Referenten der Bauabteilung der Schlösserverwaltung, für Fragen im Rahmen dieser Begehung zur Verfügung stand. Die Bürgervereinigung hatte für notwendige Konservierungsarbeiten an der Innenausstattung der Kapelle bereits im vergangenen Jahr die Bevölkerung um Spenden gebeten. Nun informierten sich neben Vogelsgesang unter anderem sein Stellvertreter Ernst Eschenweck und Dr. Erwin Lohner, Vorstandsmitglied des Blutenburgvereins und Mitglied im Beirat der Bürgervereinigung, über die anstehenden Arbeiten.

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Der Blutenburgverein engagiert sich seit über zehn Jahren – noch zurückgehend auf die Initiative des Gründungsvorsitzenden Wolfgang Vogelsgesang (2000 verstorben) – darum, die Außenfresken der Kapelle Besuchern wieder sichtbar zu machen. Durch eine Anschubfinanzierung des Vereins wurde 2003 mit den Sanierungsarbeiten begonnen. Konserviert sind mittlerweile die beiden am besten erhaltenen Fresken neben dem Eingangsportal. Sie zeigen den "Sündenfall" und den heiligen Einsiedler Onuphrius, Münchens zweiten Stadtpatron. Die Original-Fresken werden weiterhin unter einer Holzverschalung geschützt werden, auf den Abdeckungen sollen Rekonstruktionen erstellt werden. Es handelt sich hierbei, so Dr. Erichsen, nicht nur um die Wiedergabe der Reste der vorhandenen Fresken, sondern den Versuch einer Rekonstruktion, "wie es in der Gotik vermutlich ausgesehen hat".

Weitaus wichtiger sind jedoch Arbeiten im Innenraum der Kapelle, um die vorhandenen Kunstwerke der Nachwelt dauerhaft erhalten zu können. Im Inneren der Kapelle, so berichtete Prof. Dr. Kurt Faltlhauser, amtierender bayerischer Finanzminister und zugleich auch oberster Chef der Schlösserverwaltung, im Rahmen einer Matinee des Blutenburgvereins am 6. November 2005, sind inzwischen sieben Figuren des Apostelzyklus restauriert, die restlichen sieben stehen noch aus. Darüber hinaus seien weitere Konservierungsmaßnahmen notwendig. Der Minister bat in Zeiten knapper Kassen um Unterstützung aus der Bevölkerung.

Der Hochaltar in seiner Gesamtheit und die beiden Seitenältare, soweit sie ohne Gerüst erreichbar sind, wurden in den vergangenen Jahren gereinigt und konserviert. Lose Malschichtpartikel wurden gefestigt und Fehlstellen im Umgebungsfarbton eingestimmt. Für die kunsthistorisch wertvollen Gesprenge der Seitenaltäre stehen diese Arbeiten noch aus. Der Dreck vergangener Jahrzehnte - nicht nur loser Staub, sondern zum Teil sehr fest haftende Verschmutzungen zum Beispiel durch Mücken und Fliegen – muss sorgsam entfernt werden ohne darunter liegende Schichten zu beschädigen. "Eine hoch qualifizierte Arbeit für entsprechende Spezialisten" erläuterte Dr. Erichsen. Auch die Relikte früherer Wandmalereien und ehemaliger Weihekreuze müssten gereinigt und konserviert werden. Mittelfristig wünschenswert ist ferner die noch ausstehende Restaurierung von sieben Apostelfiguren der insgesamt 14 Figuren. Dr. Erichsen erläuterte die notwendigen Maßnahmen sehr verständlich, wies jedoch auch darauf hin, dass für den Laien nach getaner Arbeit kaum ein Unterschied erkennbar sein wird. "Je weniger man von diesen Arbeiten sieht, umso besser sind sie ausgeführt", so das Urteil des Fachmanns. Trotz der Notwendigkeit der Maßnahmen, so Baureferent Martin Bosch, stehen zur Durchführung nicht ausreichend finanzielle Mittel im Etat der Schlösserverwaltung zur Verfügung. Noch vor Ort konnte der Vorsitzende der Bürgervereinigung die Übernahme der Kosten für die Reinigung der Gesprenge bis zu einer Höhe von 7.000 Euro aus bisher eingegangenen Spendengeldern zusagen.

1. Mai 2008
Seitenaltäre in neuem Glanz

Rechtzeitig zum Weinfest 2008 strahlen die beiden Seitenaltäre der Schlosskapelle Blutenburg in neuem Glanz. Rund 6.400 Euro hat die Bürgervereinigung Obermenzing e.V. bereit gestellt, um die Gesprenge von Staub und Schmutz vergangener Jahre zu befreien. Lockere Farbteile wurden durch die beiden Restauratorinnen Inga Pelludat und Ulrike Bültemeyer fixiert und abgesplitterte Partien ergänzt. Martin Bosch, Baureferent der Schlösserverwaltung, lobte die Initiative: "Mit diesen Maßnahmen helfen Sie, zukünftige Renovierungen zu vermeiden und die Originalsubstanz zu erhalten."

Zum dauerhaften Erhalt der wertvollen Innenausstattung sind allerdings noch weitere Maßnahmen notwendig. Die letzten vorhandenen Reste historischer Wandmalereien müssen konserviert werden und auch verschiedene Skulpturen bedürfen dringend einer Sanierung und Konservierung. Die Bürgervereinigung bittet daher auch weiterhin um zweckgebundene Spenden.

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Frieder Vogelsgesang und Restauratorin Inga Pelludat.

 

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Inga Pelludat erläutert Frieder Vogelsgesang und Martin Bosch
die Konservierungsarbeiten.

 

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Die beiden Engel zieren die Seitenaltäre.

 

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Nahaufnahme der oberen Spitze des rechten Seitenaltars.

 

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Figur aus dem linken Seitenaltar.

 

September 2009
Konservierung der Malereifragmente

Nach der Restauration der Gesprenge hat die Bürgervereinigung im Frühjahr 2009 für einen ersten Abschnitt zur Konservierung der Wandmalereifragmente unterhalb der Empore einen Betrag von 20.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Arbeiten wurden im Zeitraum zwischen Juli und September ausgeführt.

Dr. Johannes Erichsen, mittlerweile amtierender Präsident der Schlösserverwaltung, erläuterte in einem Schreiben vom 17. Juni 2009: "Das Ziel der Arbeiten liegt in der Konservierung, also der Erhaltung der noch vorhandenen Substanz und, soweit möglich, der Verbesserung des Gesamterscheinungsbildes, wobei man hier nicht allzu viel erwarten darf."
Durchgeführt wurde in den Sommerwochen 2009 auf der Südwand sowie einem ersten Teil der Westwand eine Oberflächenreinigung, die Abnahme von aufliegenden Weißschleiern, Tüncheresten und Lasuren, die Reduzierung von Altkittungen und Abnahme eines vorhandenen zementhaltigen Sockelputzes sowie die Sicherung vorhandener Malschichtpartien. Neben der Erfassung maltechnischer Beobachtungen wurden auch naturwissenschaftliche Untersuchungen zur Klärung der einstmals verwendeten Bindemittel und Pigmente durchgeführt. Farbretuschen in größerem Umfang wurden bewusst nicht ausgeführt. So ist eine Änderung des bisherigen Zustands für den Laien kaum sichtbar, den Fachmann und Kunsthistoriker freut dies jedoch umso mehr, wurden doch für lange Zeit die noch vorhandenen Fragmente der 500 Jahre alten Wandmalereien nachhaltig gesichert – zumindest in einem ersten Teilbereich.
Anfang Oktober präsentierten Martin Bosch und Stefan Wolf von der Schlösserverwaltung den Beiratsmitgliedern der Bürgervereinigung und Vertretern der Presse die Ergebnisse der Arbeiten. Auf der Südwand ist vage ein Soldat zu erkennen, der zwei gebückte Gestalten vor sich hertreibt. Die Fachleute der Schlösserverwaltung vermuten, dass es sich um die beiden Schächer (Räuber) handelt, die gemeinsam mit Christus gekreuzigt wurden. An der Westwand sind Reste einer Szene mit der Kreuztragung Christi zu erkennen. Und auch an der Nordwand war wohl ursprünglich ein Bild aus der Passion dargestellt.
Die weiteren Arbeiten zur Konservierung sind seitens der Schlösserverwaltung mit rund 40.000 Euro veranschlagt.

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Stefan Wolf (links) und Baudirektor Martin Bosch (rechts) erläutern
Frieder Vogelsgesang die durchgeführten Arbeiten.

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Schemenhaft sind an der Südwand Figuren zu erkennen. Nach dem Urteil der Fachleute handelt es sich um eine Szene aus der Passion: Ein Soldat treibt die beiden Räuber vor sich her, die gemeinsam mit Christus gekreuzigt wurden.

Juni 2011
Spenden weiterhin erbeten

Die Konservierung und Restauration der Innenausstattung der Schlosskapelle Blutenburg ist eine kostspielige Angelegenheit. Aus Finanzierungsgründen konnte die Bayerische Schlösserverwaltung ihre Zusage, die Teilfinanzierung der Bürgervereinigung als Anschubfinanzierung zu betrachten und die weitere Konservierung der Freskenfragmente aus Eigenmitteln zu bestreiten, nicht nachkommen. Auch verschiedene Apostelfiguren warten seit langem bereits auf eine dringend notwendige Restauration und weitere Arbeiten stehen auf der Warteliste. Allein die Sanierung und dauerhafte Konservierung nur einer Apostelfigur veranschlagt die Schlösserverwaltung mit 18.000 Euro. Ohne bürgerschaftliches Engagement werden diese Arbeiten nicht durchgeführt werden können.
Spenden in jeder Höhe sind herzlich willkommen. Ihre Spende überweisen Sie bitte mit dem Verwendungszweck „Kapelle Blutenburg“ auf das Konto der Bürgervereinigung (Nr. 160 39 82 02 der Kreissparkasse München-Starnberg, BLZ 702 501 50). Spenden sind steuerlich absetzbar. Bis 100 Euro gilt der Einzahlungsbeleg als Spendenbescheinigung. Auf Wunsch wird für Spenden ab 100 Euro eine steuerabzugsfähige Bescheinigung zugesendet. Wir bitten um entsprechend vollständige Angabe des Absenders. Mit herzlichem Dank für Ihre Unterstützung!

100.- Euro und mehr stifteten bisher unter anderem:

August Dirank - Dr. Volker Dahlhausen - Wolf und Christl Erben - Magdalena Färber - Agnes Fuderer - Lieselotte Hofmann - Hermann Kassing - Wolfgang Kosbahn - Magda Lindauer - Andrea Mayr - Konrad Obermüller - Dr. Paula Prechtel - Ingrid Schattenkirchner - Ernst Schmidt-Hofmann - Gert Schulz - Günter und Margarete Wagner.

Verschiedene weitere Spender möchten gerne anonym bleiben. Und auch zahlreiche kleinere Spenden tragen natürlich dazu bei, dass wertvolle Kleinodien wie unsere Schlosskapelle erhalten werden können.